Wenn gute Gefühle blockieren - wie Introvertierte Erfolgserlebnisse in Antrieb verwandeln

Vor ein paar Tagen sass ich an meiner Strategiearbeit.

Ich hatte lange an einer Richtung gefeilt, immer wieder verworfen, neu gedacht.

Und dann - dieser Moment.

Plötzlich war da absolute Klarheit: Das ist es!

Mein Weg.

Meine Richtung.

So mache ich weiter.

Ich spürte, wie sich ein Schub aus Freude, Erleichterung und Begeisterung in mir ausbreitete.

Und gleichzeitig - Stillstand.

Ich sass einfach da, starrte auf den Bildschirm. Unfähig, den nächsten Schritt zu tun.

Also verliess ich mein Büro, ging raus und lief los.

Nicht, weil ich wollte, sondern, weil ich musste.

Warum passiert das?

Früher habe ich mich gefragt, ob mit mir etwas nicht stimmt.

Andere scheinen bei einem Erfolg sofort loszulegen. Und ich muss erst einmal raus, um meine Gedanken zu sortieren.

Heute weiss ich:

Gerade als introvertierte, reflektierte Persönlichkeit verarbeite ich solche Momente anders.

Tiefe Reizverarbeitung

Ich lasse die Eindrücke nicht einfach vorbeiziehen.

Ich zerlege sie, verbinde sie, spiele sie in meinem Kopf in verschiedenen Varianten durch. Das braucht Energie - und Zeit.

Neurobiologische Empfindsamkeit

Mein Nervensystem reagiert stark, egal ob die Reize positiv oder negativ sind.

Selbst Glück kann körperlich überwältigend sein: Herzklopfen, Spannung, Aufregung.

Euphorie-Overload

Erfolgsmomente lösen bei mir eine Dopamin-Welle aus, und gleichzeitig startet mein Kopf ein Feuerwerk an Zukunftsbildern: Was bedeutet das? Welche Folgen hat es?

Hohe persönliche Relevanz

Wenn etwas für mich wirklich wichtig ist, will mein Inneres es vollständig verstehen und einordnen. Erst danach bin ich bereit, den nächsten Schritt zu gehen.

Früher habe ich diese Pausen als Blockade empfunden.

Heute sehe ich sie als Integrationsphase: mein System synchronisiert Gefühl, Gedanke und Handlung.

Fünf Strategien, um aus positiven Overload-Momenten produktive Energie zu machen

Den Spaziergang streiche ich nicht. Im Gegenteil.

Er ist für mich ein wichtiger Teil des Prozesses.

Aber ich habe gelernt, den Übergang vom Gefühl ins Handeln zu beschleunigen.

1. Sofortnotiz machen

Bevor ich aufstehe, schreibe ich ein paar Stichpunkte auf. So halte ich den Kern meiner Erkenntnis fest und kann entspannt losgehen, ohne Angst, etwas zu verlieren.

2. Körper bewusst beruhigen

Ein paar tiefe Atemzüge oder kurzes Dehnen senken meinen Erregungspegel, ohne die positive Energie zu kappen.

3. Mini-Aufgabe definieren

Ich lege fest, was ich nach dem Spaziergang sofort tun werde. Das kann etwas Winziges sein. Eine Datei anlegen, eine E-Mail schreiben, eine Überschrift notieren.

4. Spaziergang als Denkraum nutzen

Ich laufe nicht einfach nur, sondern lasse den Moment in meinem Kopf weiterarbeiten:

  • Was genau hat diese Klarheit ausgelöst?
  • Welche nächsten Schritte ergeben sich daraus?
  • Welcher Schritt ist sofort machbar?

5. Ritual für den Wiedereinstieg

Zurück am Schreibtisch setze ich ein klares Zeichen: Musik an, Datei öffnen, loslegen. Kein langes Zögern.

Warum ich das erzähle

Weil viele meiner Kundinnen und Kunden - oft ebenfalls introvertiert und reflektiert - ähnliche Erlebnisse haben und sich fragen, was mit ihnen los ist.

Wenn Sie sich darin wiedererkennen: Das ist keine Schwäche.

Das ist eine Stärke.

Sie handeln nicht impulsiv, sondern überlegt.

Mit der richtigen Struktur wird aus einem positiven Overload kein Stillstand, sondern ein gezielter Antrieb.

Sie verbinden Tiefe mit Klarheit, und setzen Ihre besten Gedanken um, statt sie im Kopf verpuffen zu lassen.

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