Wie Sie sich im Meeting behaupten, ohne laut zu werden

Meetings können laut sein. Und Sie sind es nicht.

Sie haben eine durchdachte Idee, kennen die Details, sehen die Risiken. Doch kaum haben Sie angesetzt, donnert eine Stimme dazwischen: „Das funktioniert hier nicht.“ Oder jemand zieht die Augenbrauen hoch und schüttelt leicht den Kopf, während Sie sprechen. Andere tippen aufs Handy oder räumen ihre Tassen weg. Und plötzlich ist Ihre Idee vom Tisch, noch bevor sie eine faire Chance hatte.

Viele leise, reflektierte Menschen kennen das.

Und viele glauben, sie müssten lauter werden, um sich zu behaupten. Aber das stimmt nicht. Sie können sich behaupten, ohne laut zu werden. Sie können Wirkung erzielen, ohne sich zu verbiegen.

Hier erfahren Sie, wie.

Warum leise Stimmen oft überhört werden

In Meetings prallen oft zwei Systeme aufeinander:

• Manche Menschen messen sich am Inhalt. Sie hören zu, wägen ab, bringen ihre Argumente ein.

• Andere messen sich an Status und Revier. Sie setzen sich durch, unterbrechen, dominieren den Raum.

Wenn Sie zum ersten Typ gehören, kann es passieren, dass Ihre ruhige, inhaltliche Art von dominanteren Gesprächspartnern übertönt wird. Nicht, weil Ihre Argumente schlecht sind, sondern weil die Bühne laut besetzt wird.

Doch Wirkung entsteht nicht durch Lautstärke, sondern durch Präsenz.

Ein Beispiel aus der Praxis

Eine Klientin, leitende Ingenieurin in einem mittelgrossen Unternehmen, kam zu mir mit genau diesem Problem. Sie brachte in Meetings Ideen ein, die gut durchdacht waren. Doch kaum sprach sie, fielen Kollegen ins Wort oder wechselten das Thema. Am Ende wurde ihre Idee von jemand anderem aufgenommen - und gelobt, während sie selbst im Hintergrund blieb.

Was haben wir verändert?

Nicht ihre Persönlichkeit, nicht ihre Lautstärke, sondern ihre Präsenz.

Wir arbeiteten an ihrer Körperhaltung, an wirkungsunterstützenden Elementen beim Sprechen und an ihrer Klarheit, ihre Punkte mit der 5-Satz-Technik zu platzieren. Beim nächsten Meeting blieb sie bei einem Einwand ruhig, hob den Kopf, sah dem Kollegen in die Augen und sagte:

„Ich schliesse kurz meinen Gedanken ab.“

Sie sprach weiter.

Und sie wurde gehört.

Wie Sie im Meeting Präsenz zeigen, ohne laut zu werden

1️⃣ Körperhaltung und Raum einnehmen

Sitzen Sie aufrecht, beide Füsse auf dem Boden. Nehmen Sie bewusst Platz am Tisch ein, statt sich klein zu machen. Lehnen Sie sich leicht nach vorne, wenn Sie sprechen. So signalisieren Sie: Ich bin präsent.

Wenn Sie stehen, stellen Sie beide Füsse fest auf den Boden und vermeiden Sie es, unruhig hin und her zu wippen.

2️⃣ Blickkontakt bewusst einsetzen

Schauen Sie Ihre Gesprächspartner ruhig an, während Sie sprechen. Halten Sie den Blick einen Moment länger, bevor Sie weitersprechen. Das vermittelt Sicherheit und zwingt andere, Ihre Präsenz wahrzunehmen.

3️⃣ Stimme und Pausen nutzen

Sprechen Sie etwas langsamer, als es Ihnen spontan angenehm ist. Setzen Sie klare Pausen. Das wirkt souverän und gibt Ihren Worten Gewicht. Meist reicht eine Sekunde Pause, um Ihre Wirkung deutlich zu verstärken.

Killerphrasen souverän kontern

Was tun, wenn die Killerphrase kommt?

„Das funktioniert hier nicht.“

Viele beginnen jetzt zu erklären, sich zu rechtfertigen oder zu schweigen. Sie müssen nicht.

Drehen Sie den Spiess um:

„Doch, das funktioniert hier sehr wohl.“

Dann halten Sie den Blickkontakt und schweigen.

Falls nötig, fügen Sie ruhig hinzu:

„Die Begründung habe ich soeben geliefert.“

Oder stellen Sie eine Rückfrage:

„Was genau erscheint Ihnen daran unklar?“

So bleiben Sie ruhig, klar und lassen sich nicht beiseite schieben.

Wie Sie Ihre Argumente platzieren und Gehör finden

Warten Sie nicht darauf, dass andere Ihnen Raum geben. Nehmen Sie ihn sich, ohne laut zu werden.

Nutzen Sie dafür eine Struktur wie die 5-Satz-Technik:

  1. Standpunkt nennen
  2. Begründung geben
  3. Beispiel anführen
  4. Nutzen aufzeigen
  5. Einladung zur Rückmeldung

So verhindern Sie, dass Ihr Beitrag verläuft oder unterbrochen wird. Bleiben Sie sitzen oder stehen in einer ruhigen, stabilen Haltung, während Sie sprechen. Das signalisiert: Jetzt bin ich dran.

Falls jemand Sie dennoch unterbricht, können Sie ruhig sagen:

„Ich schliesse kurz meinen Gedanken ab.“

Und sprechen weiter.

Wie Sie Ihre Wirkung langfristig aufbauen

Wirkung entsteht nicht nur im Moment, sondern durch Wiederholung.

Reflektieren Sie Meetings regelmässig:

• Wie war Ihre Haltung?

• Haben Sie den Blickkontakt gehalten?

• Wo hätten Sie langsamer sprechen oder eine Pause setzen können?

Üben Sie kurze Statements:

Formulieren Sie Ihre Gedanken in 2–3 Sätzen vor, sodass Sie auch in stressigen Momenten nicht ins Schwimmen kommen.

Arbeiten Sie an Ihrer Haltung:

Wirkung beginnt im Inneren. Wenn Sie sich Ihrer Kompetenz bewusst sind und lernen, ruhig in Ihrer Position zu stehen, wird sich Ihre äussere Präsenz automatisch verstärken.

FAQ: Häufige Fragen

Was tun, wenn ich immer wieder unterbrochen werde?

Bleiben Sie ruhig und sagen Sie klar: „Ich schliesse kurz meinen Gedanken ab.“ Sie dürfen auch mit der Hand eine Stopp-Geste machen, um das Wort zurückzuholen.

Wie gewinne ich Respekt im Meeting?

Respekt entsteht durch Klarheit, Beständigkeit und ruhige Präsenz. Wenn Sie sich nicht drängen lassen, Ihre Punkte klar platzieren und ruhig bleiben, auch wenn andere lauter werden, wird Ihre Wirkung mit der Zeit wachsen. 

Fazit: Wirkung braucht keine Lautstärke

Sie müssen nicht lauter werden, um sich im Meeting zu behaupten.

Sie brauchen Präsenz, Klarheit und Struktur.

So wirken Sie, ohne sich zu verbiegen - und Ihre Argumente finden Gehör.

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Wenn Sie mehr von mir lesen wollen, dann empfehle ich Ihnen auch diesen Artikel: "Wie leise Menschen in Meetings wirken – und trotzdem gewinnen.“

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