„Authentizität ist ein Schimpfwort.“
Das sagt Harald Schmidt. Der Entertainer.
„Das Schlimmste, was man sein kann, ist authentisch. Man hat eine Kunstfigur für sich zu entwickeln - vor allem im öffentlichen Raum -, um den anderen nicht auf den Nerv zu gehen.“
Schmidt provoziert.
Und doch hat er recht.
Nicht nur, weil manche Formen der „Echtheit“ in der Öffentlichkeit unangenehm wirken.
Sondern weil uns der Authentizitäts-Wahn im beruflichen Kontext in eine Falle lockt.
„Sei du selbst!“ – klingt gut. Führt aber in die Irre.
Denn totale Aufrichtigkeit und emotionale Offenheit - ohne Gespür für Takt, Zeitpunkt, Kontext und Wirkung - können rücksichtslos sein.
Zerstörerisch sogar.
Der Kommunikationswissenschaftler Friedemann Schulz von Thun warnt deshalb zu Recht davor, „Authentizität“ zum obersten Prinzip zu erklären.
Ich stimme nicht ein in den Chor derer, die fordern:
„Sei echt! Sei immer du selbst!“
Denn ich halte es für unklug, mich in jeder Situation möglichst unverfälscht zu zeigen.
Privat ist nicht gleich beruflich.
Und jede Umgebung verlangt ein anderes Maß an Offenheit.
Die amerikanische Psychologin Ruth Cohn unterschied zwischen zwei Formen der Authentizität:
Letztere ist immer selektiv.
Oder wie sie es formulierte:
„Nicht alles, was echt ist, will ich sagen. Doch was ich sage, soll echt sein.“
Diesen Satz unterschreibe ich.
Authentisch sein heisst für mich:
Was ich sage, soll aufrichtig gemeint sein, und zugleich der Situation gerecht werden.
Selbstbehauptung im Beruf bedeutet nicht, alles preiszugeben.
Sondern gezielt zu zeigen, was gesehen werden soll.
Nicht sich zu verbiegen – aber bewusst zu steuern, was Wirkung entfalten soll.
Wenn Sie lernen möchten, wie Sie sich Gehör und Respekt verschaffen – ohne sich zu verbiegen –, kommen Sie ins Selbstbehauptungs-Training.
Ich zeige Ihnen, wie Sie souverän auftreten und Ihre Kompetenz zur Geltung bringen, auch in herausfordernden Situationen.